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1991-07-08
|
8KB
|
132 lines
Dokumentations-File zu DIVPATCH V3.0, 6. März 1991
--------------------------------------------------
DIVPATCH - ein PD-Programm von Gero Zahn
Bergrings 27
D-4953 Petershagen
Tel.: 05707/2501
Das Programm entstand unter Verwendung von GfA-Basic V3.50
Interpreter/Compiler. Sofern alle Files komplett weitergegeben werden,
darf DIVPATCH in beliebig groβer Stückzahl kostenlos verfielfältigt
werden.
Der "Lieferumfang" von DIVPATCH ist:
DIVPATCH.ACC - Desk-Accessory-Version von DIVPATCH
DIVPATCH.PRG - Programm-Version von DIVPATCH
DIVPATCH.TXT - Dieses Dokumentations-File zu DIVPATCH
Wer sich für den Source-Text interessiert, soll sich bei mir melden, gegen
10,- DM und eine formatierte Diskette gibt's ihn frei Haus. Das gleiche
gilt für Updates. Listings gibt's wahlweise auch auf Papier.
Nach den ganzen Formalitäten: Was ist DIVPATCH überhaupt?
Das Wort DIVPATCH läβt sich in zwei Teile zerlegen: 1. DIV wie diverse -
anscheinend besteht DIVPATCH aus mehreren Teilen, nämlich mehreren 2.
PATCHes - ein Patch ist grundsätzlich eine Veränderung an einem Programm
oder im Speicher des Rechners. Ein Beispiel für ein Patch ist zum Beispiel
ein geändertes TOS, wenn kontinuierlich mit Hyper-Screen gearbeitet
werden soll. Aber Patches müssen nicht immer so riesenhaft sein.
Im Grunde genommen handelt es sich bei DIVPATCH um eine Sammlung von vier
sehr kleinen Veränderungen im Speicher des Rechners, die den Betrieb mit
dem Rechner ein klein wenig erleichtern sollen. In dieser Kombination
existierten sie meineswissens bislang noch nicht.
Das erste ist eine Umschaltung der Bild-Darstellung eines
Monochrom-Monitors von schwarz-auf-weiβ zu weiβ-auf-schwarz und zurück,
sofern ein Monochrom-Monitor angeschlossen ist. Im Falle eines
Farbmonitors ein Wechsel der dargestellten Bildfrequenz (50 oder 60 Hz).
Des weiteren kann der (vom ST so nervend bekannte) Tastatur-Pieps ein-
oder ausgeschaltet werden. Dies beides ist noch relativ bekannt, die
beiden nächsten Patches sind da schon etwas ungewöhnlicher:
Man stelle sich folgende Situation vor: Man ist Besitzer eines 1040 mit
eingebautem 3 1/2 "-Laufwerkes und einer externen Floppy, sagen wir eines
5 1/4 "-Zoll-Laufwerkes. Natürlich sind manche Daten nur auf 5 1/4
"-Disketten zu finden. Mitten in einer Computer-Sitzung stellt man also
fest, daβ man ein File von dieser oder jenen 5 1/4 "-Diskette benötigt.
Man schiebt sie also ins Laufwerk und schaltet auf Laufwerk B um.
Hämisch grinst einen die GEM-Meldung an "Bitte Diskette B ins Laufwerk A
schieben!" und gestreβt erkennt man den Fehler: Beim letzten Warm- oder
Kalt-Start des Rechners war das externe Laufwerk nicht eingeschaltet
gewesen. Kurzerhand tut man dies nun, aber es hilft einem nichts, der ST
will vom externen Laufwerk nichts wissen. Also: Alle Daten abspeichern,
daβ System neu hochfahren, alle Daten neu einladen ... Und das kann bei
Programmen wie z. B. CALAMUS im Disketten-Betrieb schob ein paar Minütchen
dauern. Die ganze gute Laune ist weg ...
Doch das muβ nicht sein: Es ist auch nachträglich möglich, die Zahl der
angeschlossenen Laufwerke des ST zu verändern. Man kann das externe
Laufwerk ganz nach eigenem Gutdünken an- und abmelden. Kurzzeitig will man
etwas von B laden, danach will man aber von A nach A (unterschiedliche
Disketten) kopieren, ohne eine Ramdisk in Anspruch nehmen zu müssen.
DIVPATCH tut einem hier den Gefallen und öffnet (oder verbindet) dem ST
die Augen, was das externe Laufwerk angeht.
Und noch etwas, das mit einem externen 5 1/4 "-Laufwerk zu tun hat: Wie
man weiβ, formatiert ein ST Disketten mit 80 Tracks pro Seite, was auch
auf 5 1/4 "-Laufwerken 720 KB Platz beschert, sofern das Laufwerk 80
Tracks verarbeiten kann. Eine MS DOS-Diskette verwendet aber nur 40
Tracks, also 360 KB. Die Tracks sind somit doppelt so breit wie im
ST-Format, was mit einem umschaltbaren Laufwerk kein Problem ist. Man kann
dort die breite der Tracks (normal oder halb) direkt hardwaremäβig
einstellen. - Das Problem an der Sache ist aber nur das, daβ der ST dem
Laufwerk nur eine bestimmte Zeit gibt, um von einem Track zum nächsten zu
kommen. Diese Zeit ist für 80 Track-Laufwerke konzipiert, doch im 40
Track-Betrieb schafft das Laufwerk die geforderte Strecke nicht und
verschluckt sich völlig, die Daten sind somit nicht direkt lesbar.
Könnte man nur die Zeit verdoppeln, die das Laufwerk pro Trackwechsel zur
Verfügung gestellt bekommt, so könnte ein ST unter GEM direkt MS
DOS-Disketten verarbeiten. Und siehe da - man kann. Doch ein 80
Track-Laufwerk macht bei doppelter Zeit erheblich mehr Lärm als gewohnt,
von der Tempo-Einbuβe ganz zu schweigen. Man müβte also flexibel, je nach
Bedarf, den Zeitfaktor ändern können. Und genau das kann DIVPATCH auch.
Soviel zu den Möglichkeiten, nun zur Bedienung.
Ab Version 3.0 ist der compilierte Code sowohl als Accessory als auch als
Programm lauffähig. Das heiβt: Einfach nach "DIVPATCH.ACC" oder
"DIVPATCH.PRG" umbenennen und das gewonne File erfüllt ohne Murren seinen
Dienst. Zur Bedienung: Entweder, man wählt das "DIVPATCH"-Accessory oder
man startet das Programm vom Desktop aus. Man landet zunächst beim
Titelbild von DIVPATCH mit dem Namen des Autors, der Versions-Nummer und
dem Publikations-Datum. (Beim Aufruf als Accessory erscheint das Titelbild
nur beim ersten Aufruf.)
Darauf folgt das Haupt-Menü: "Floppy", "Div." und "Exit". Exit kehrt
wieder zum Desktop (egal wohin auch immer) zurück. "Floppy" und "Div."
bringen einen in die beiden Unter-Menüs.
Floppy: Es erscheint ein neues Menü: "Exflop", "Seek" und "Cancel",
letzteres führt zurück zum Hauptmenü. Bei Exflop hat man die Möglichkeit
zu wählen, ob das externe Laufwerk nun angeschlossen sein soll oder nicht.
Der aktuelle Status ist dicker eingerahmt, wie bei allen Auswahlen dieser
Art. "Cancel" geht wieder zurück zum Floppy-Menü. Seek kann nur gewählt
werden, wenn eine externe Floppy angemeldet ist. Hier muβ man die Frage
beantworten, ob das externe Laufwerk nun mit 40 oder 80 Tracks arbeiten
soll. Gleich hier die Bemerkung: Das funktioniert nur mit dem 88'er
Blitter- oder dem 89'er Rainbow-ROM-TOS (soweit ich weiβ). Mit 85'er
RAM-TOS funktioniert's jedenfalls nicht, wie's mit dem ST/E-TOS 1.6 ist,
kann ich nicht sagen.
Div.: Hier gibt es die Wahl zwischen "Click" und "Color" bei Benutzung
eines Monochrom-Monitors, bei Farbmonitor hat man die Wahl zwischen
"Click" und "ScrFreq". Bei Click kann man seinen Wunsch äuβern, ob man bei
jedem Tastendruck einen Piepser hören will oder nicht. Color stellt einem
die Wahl zwischen normaler oder reverser Darstellungsweise. ScrFreq stellt
den Nutzer vor die Wahl, ob er auf 50 Hz- oder 60 Hz-Darstellung
umschalten will, was dann auch prompt geschieht.
Das Programm läuft sowohl als Accessory als auch als Programm in allen
drei normalen Auflösungen ST-Auflösungen, abgesehen vielleicht von Color /
ScrFreq im DIV.-Menü.
Mit GfA-Basic ein Accessory zu programmieren war mit Basci-Version 2.xx
immer ein unglückseliges Unterfangen. Die Probleme, die sich für DIVPATCH
Version 2.xx in der Accessory-Version ergaben sind nun durch die
Verwendung von GfA-Basic V3.50E endlich behoben, herzlichen Dank nochmal
an Frank Ostrowski für das saugute Basic.
Für neue Versionen plane ich einen integrierten automatischen und
manuellen Bildschirm-Schoner. Und dann noch so DIVerse andere PATCHes ...
Gero Zahn, 6. 3. 1991
<EOF>